Bereits zum 22. Mal wurde der Klosterhof "zweckentfremdet" und die alten Kloster-Mauern sowie die zahlreichen Besucher bekamen gepflegte Rockmusik auf die Ohren. Der "Rock im Klosterhof" zählt zu den außergewöhnlichen Veranstaltungen der Region, denn das Organisationsteam um Bernhard Weber hat es sich zur Aufgabe gemacht, qualitativ hochwertige Bands in den Klosterhof zu locken.

Mit "MashCraft" und den "Alien Brainsuckers" haben wir – glaube ich – wieder alles richtig gemacht, freut sich Weber über einen gelungen Abend. Den Anfang des melodischen Abends machte diesmal "Mash Craft" eine junge Nachwuchsband aus der Region, die mit eigenen Songs das Publikum auf ihre Seite zog. "Anfangs haben wir auch viele Coversongs gespielt, doch jetzt wollen mit unseren eigenen Songs auf die Bühne gehen", sagt der Eberbacher Frontsänger Thomas Massier, der momentan in Mannheim studiert.

"Mash Craft" ist auch ein Projekt von Heimatgefühl und Freundschaft. Der Rothenberger Philip Schmidt an der Gitarre (studiert in Darmstadt), der Hirschhorner Benny Iberl am Bass (studiert in Tübingen) sowie Florian Keiser aus Hetzbach und Christian Monninger aus Gemmingen (beide Studenten aus Heidelberg), sind stets bemüht mindestens ein Probe am Wochenende in den heimischen Gefilden stattfinden zu lassen.

Drummer Christian Monninger, der der Band ausgeholfen hatte, fügte sich nahtlos in die gute Vorstellung der Jungs ein. Insgesamt zehn Auftritte legte "Mash Craft" bisher hin und sammelt immer mehr Erfahrung auf den Bühnen der Region. "Uns müssen die Übergänge zwischen den Liedern noch etwas besser gelingen, doch die Hauptsache ist, dass wir musikalisch überzeugen können", lacht Florian Keiser, der sowohl an der Gitarre, als auch am Keyboard im Einsatz ist.

Mit harten "Rock-Sounds" war also die ideale Einstimmung für die nachfolgenden "Alien Brainsuckers" gegeben. Die "Suckers" mit der Besetzung Marco (Gesang), Schnicki (Gitarre), Jockl (Drums), Didl (Bass), Al (Gitarre) und Carmen (Violine) rockten den Klosterhof und begeisterten die Zuhörer. Obwohl sich Bassist Didl unmittelbar vor dem Auftritt am kleinen Finger verletzt hat, ließen sich die coolen Musikverrückten nicht von ihrem Auftritt abhalten. Die Band überzeugte mit vielen Rock-Hymnen wie "Living on a Prayer", "Like the Way I do" oder "TNT", aber auch mit leiseren Tönen wie "With or without you" bzw. "Nothing else matters".

Die Besonderheit der "Alien Brainsuckers" zeigt sich vor allen an den veränderten Arrangements, die sich besonders durch die Akustikgitarren bemerkbar gemacht haben. Eine tolle Abwechslung boten auch die jeweiligen Beiträge von Carmen (etwa bei „Boys of Summer), die mit ihrer Violine den Songs eine eigene "Brainsucker-Note" verlieh. "Für uns ist es eine tolle Sache, dass wir in dieser altehrwürdigen Kulisse spielen dürfen, das ist schon etwas Besonderes", meinte der "lädierte" Bassist Didl kurz vor dem Auftritt.

Die Stimmung im Klosterhof ist für die zahlreichen Besucher einzigartig, denn wer mitten im Geschehen sein möchte, kann vor der Bühne im Hof so richtig abrocken.

Leisere Töne und einen tollen Blick vernahmen die Gäste im Oberrang das Konzert, der mit viele Bänken ausgestattet war. Mit der Musik im Hintergrund konnte man vor den Toren des Klosters aber auch einen wunderschönen Blick über das dämmernde Hirschhorn genießen – damit bietet der Klosterhof in allen Bereichen eine beeindruckende "Rock-Kulisse".

Die Organisatoren haben darauf geachtet, dass der Freitagabend "WM-spielfrei" war,doch mit einer "BrazilBar" mit vielfältigen Cocktails konnte sich selbst der Klosterhof der Fußballweltmeisterschaft nicht ganz entziehen. Bernhard Weber freute sich über eine "positive Resonanz", denn die Zuschauer blieben bei angenehmen Temperaturen den ganzen Abend und feierten eine rauschende "Rocknacht".

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung / 147 / 30.06.2014

 

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